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Herzratenvariabilität (HRV) 

HRV und das vegetative Nervensystems

Unser Herz schlägt circa 70 mal pro Minuten. Dies wird als Puls bezeichnet. Der Abstand zwischen den einzelnen Schlägen kann variieren (bspw. 0,9s, dann 1,2s). Diese Variabilität zwischen den Schlägen wird als Herzratenvariabilität (HRV) bezeichnet. Sie ist ein direkter Ausdruck dafür wie gut sich unser Herz an psychische und physische Belastung anpassen kann. 

Die HRV wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst wie der Atmung, dem Stress, körperlicher Belastung, der Ausschüttung von Hormonen, u.v.m.

Gesteuert wird sie dabei von unserem vegetativen Nervensystem (NS). Es besteht im wesentlichen aus zwei Teilen, dem sympathischen NS (Aktion, Angriff) und dem parasympathischen NS (Ruhe, Regeneration). 

Eine hohe HRV ist ein gutes Zeichen und beutetet, dass unser vegetatives NS flexibel und anpassungsfähig ist, gut zwischen Spannung und Entspannung wechseln kann und das wiederum weist auf einen guten Erholungs- und Gesundheitszustand hin. Während eine niedrige HRV auf ein Ungleichgewicht und auf eine ungenügende Anpassungsfähigkeit des vegetativen Nervensystems hindeuten, was langfristig zu Leistungseinschränkung und Folgeerkankungen führen kann. 

Doktor Using Digital-Tablette
Ablauf der Untersuchung: 

Der Patient/in sollte vorher 5 min in Ruhe sitzen oder liegen. Anschließend bekommt er/sie ein EKG im Bereich der Handgelenke angelegt. Die reine Messdauer bei der Kurz-Zeit HRV Messung beträgt 5 Minuten (+ 10 Minuten Vorbereitung). Nach der HRV-Messung erfolgt die einminütige RSA-Messung. Das Ergebnis beider Messungen zusammengefasst ergibt eine genaue Aussage über den aktuellen Zustand der vegetativen Regulation. 

Die Analyse kann helfen: 
  • Das individuelle Stresslevel zu erkennen und ggbf. Maßnahmen zur Stressbewältigung zu empfehlen. Dabei ist der HRV kein Messwert für das Maß des Stresses sondern mehr für die individuelle Möglichkeit mit dem Stress umzugehen und sich davon zu erholen. Menschen mit einer hohen HRV haben demzufolge eine gute Stressresilienz. 

  • Das Kennen des individuellen Stresslevels wiederum kann helfen, eine individuelle Gesundheitsbewertung durchzuführen. Denn chronischer Stress und und anhaltende psychische Belastung verändern bewiesener Maßen die Funktionalität unseres Mikrobioms im Darms, unsere Immunsystems und weitere Körpersysteme negativ. Wer die psychische Belastung (bei schlechter Stressresilienz) lange Zeit nicht ernst- bzw. nicht wahrnimmt, entwickelt möglicherweiser körperliche Beschwerden. Ein ungünstiges HRV Ergebnis kann somit auf zukünftige gesundheitliche Beschwerden hinweisen (Stichwort Prävention). Schlechte HRV-Werte sind ein Warnschuss etwas im Lebensstil zu ändern.

  • Die Daten können außerdem Hinweise auf bereits vorliegende Gesundheitsprobleme wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlafstörungen oder Stoffwechselstörungen liefern                                                     

  • wie bereits erwähnt kann die HRV-Anylse als Verlaufkontrolle genutzt werden. Durch wiederkehrende Untersuchungen kann die Effektivität im Behandlungsplan oder in der Lebensstiländerung begutachtet werden und ggbf. Anpassungen vorgenommen werden, um das Wohlbefinden weiter zu steigern.  

 
Kontraindikation/Nebenwirkungen 

Die HRV-Messung ist eine nicht-invasive Diagnostik. Es sind keine Nebenwirkungen oder Risiken zu erwarten.

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