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IHHT - Höhentraining
am Ammersee

Was ist IHHT? 

Bei IHHT handelt es sich um ein Intervall- Hypoxie-Hyperoxie Training. Zunächst erklären wir Ihnen kurz die Begrifflichkeiten:

  • Intervall bedeutet, mit einem Abstand zwischen zwei Punkten, also in Phasen abwechselnd

  • Hypoxie kommt von "hypo" (unter) und "Oxygenium" (Sauerstoff), bedeutet also, dass es zu wenig Sauerstoff gibt 

  • Hyperoxie kommt von "hyper" (mehr) und "Oxygenium" (Sauerstoff), bedeutet also, dass es zu viel Sauerstoff gibt

Bei dieser Therapie handelt es sich um ein Training, bei dem es phasenweise wechselnd zu einem "zu wenig von Sauerstoff" und dann wieder zu einem "zu viel von Sauerstoff" für den menschlichen Körper kommt. 

 

​Im Grunde ist IHHT ein Höhentraining, wie man es häufig im Zusammenhang mit Profisportler/innen kennt. Teams aus dem Leistungsport verlagern ihre Trainingslager in höhere Bergregionen, wo die Luft mit weniger Sauerstoff angereichert ist.

Nach einiger Zeit Aufenthalt und Training in der Höhe kommt es zu verschiedenen Anpassungsmechanismen. Unter anderem werden die Atemtätigkeit und die Sauerstoffgewinnung, ebenso wie der Sauerstofftransport und die Versorgung der Muskelzellen effizienter gestaltet. Zurück auf "normaler" Höhe, profitiert der Körper nun von diesem Anpassungsschritt, indem er mehr Ausdauerfähigkeit und weniger Leistungsermüdung zeigt, physiologisches oder natürliches Doping, sozusagen. 

Wie funktioniert IHHT, was passiert dabei im Körper? 

Die Grenzen, innerhalb derer die Sauerstoffwerte in unserem Körper schwanken, liegen nah beisammen. Sauerstoff ist unabdingbar für den Ablauf sauerstoffabhängiger molekular-biologischer Prozesse, die für uns wiederum überlebenswichtig sind. Aber auch ein Überangebot an Sauerstoff wird vom Körper vermieden, denn dieses kann Schaden an biologischen Makromolekülen verursachen. Bei einer Sauerstoffunterversorgung reagiert der Körper mit einer komplexen Antwortreaktion. Folgen dieser Reaktion sind zum Beispiel, dass das Blut seine Kapazität, Sauerstoff zu transportieren, erhöht, indem es vermehrt Erythrozyten produziert. Außerdem wird die ATP-Synthese in Glykolyse-Reaktionen intensiviert - ein Prozess, der für die Energieproduktion zuständig ist. So kommt es zu einer Anpassung des Zellstoffwechsels an den Sauerstoffmangel. Eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung dieser Anpassungsschritte spielt dabei der Faktor HIF-1 ("Hypoxie-induzierbarer Faktor 1"). Darüber hinaus zeigt HIF-1 einen engen Zusammenhang zur einer Vielzahl von Krankheiten und wirkt u.a. in der Unterdrückung von Tumorzellen mit. Häufig hört man im Zusammenhang mit IHHT von Mitochondrien. Mitochrondrien sind kleine Zellorganellen, die für die Energieproduktion einer jeden Zelle zuständig sind. Im Rahmen einer kontrollierten Hypoxie (Stress für die Zelle) kommt es zu einer Veränderung innerhalb der Mitochondrien. Die Energieproduktion nimmt dabei nur unwesentlich ab, allerdings kommt es zu einem Anstieg von freien Superoxidanionen (oxidativer Stress). Dieser Effekt ist in der Tat erwünscht, da er als Gegenreaktion zu einer Stärkung der antioxidativen Schutzmechanismen im Körper führt. Außerdem kommt es zu einer natürlichen Selektion. Beschädigte Mitochondrien in den Zellen werden ausgemustert, während sich die gesunden Zellen besser teilen (vermehren) können und für eine neue und effizientere Energiezufuhr sorgen. Die Wirkung einer kontrollierten, intervallweisen Hypoxie und Hyperoxie geschieht auf verschiedenen körperlichen Ebenen (genetische Ebene, zelluläre Ebene, biochemische Ebene, organische Ebene, zentral-nervale Ebene). Die Anpassungzeit variiert dabei stark. Während die akuten Anpassungen auf genetischer Ebene und zellulär-molekularer Ebene nur wenige Sekunden dauert, dauert es Stunden bis Wochen, bis die organische Ebene und die zentral-nervale Ebene Anpassungen an die Hypoxie zeigen. Risiken und Nebenwirkungen - „Die Dosis macht das Gift“ - eine chronische, ungeregelte Sauerstoffunterversorgung, wie sie zum Beispiel im Rahmen einer Schlaf-Apnoe (Atemaussetzer während des Schlafens) vorkommt, führt zu pathologischen körperlichen Reaktionen (Bluthochdruck, verbunden mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko). Entzündungen oder Untergang von Gewebe kann ebenfalls durch eine zu geringe Sauerstoffversorgung verursacht werden und ist damit eine gefürchtete Komplikation bei Hypoxie. - Wichtig ist dabei aber zu beachten: Es hängt ganz entscheidend von der verabreichten Dosis ab. Durch die Forschung auf Zellebene und über den Ablauf der mikrobiologischen Prozesse im Zusammenhang mit Hypoxie konnte mittlerweile genau ermittelt werden, wie stark der Reiz mindestens sein muss, um einen Effekt zu bewirken und wie stark der Reiz maximal sein darf, um pathologische Folgen zu vermeiden.

Berge im Nebel
Ablauf einer Behandlung 

Vorbereitung:

Nach einem ersten Termin in unserer Praxis in Herrsching mit Anamnesegespräch und Untersuchung bei Philipp Hron können wir Ihnen sagen, ob Sie für ein IHHT/Höhentraining geeignet sind.

(Einige Patienten/Patientinnen kennen sich mit dem Training bereits aus, in diesen Fällen kann auch nach telefonischer Rücksprache ein Termin vereinbart werden). 

Ersttermin: 

Bei Ihrem Ersttermin zum IHHT-Training erklären wir Ihnen noch einmal den genauen Ablauf, bevor wir das Training starten.

Das Training findet in Rückenlage auf einer komfortablen Liege statt. Sie bekommen von uns ein Pulyoximeter an einen Finger geklemmt (das ist ein Gerät, dass den Puls und gleichzeitig die Sauerstoffsättigung im kapillaren Blut misst) und eine Sauerstoffmaske über Mund und Nase gesetzt. 

Während Sie liegen und atmen (mit einem wechselnden Unter- und Überversorgung an Sauerstoff) können wir an unserem Bildschirm ihren Puls und ihre Sauerstoffsättigung live mitverfolgen. Abhängig von der Tagesform und dem Trainingszustand können wir dann die genaue Höhenmeterzahl (und damit die Menge an zugeführtem Sauerstoff über die Maske) regulieren. 

Wichtig!

Die (phasenweise) verringerte Sauerstoffgabe, die Sie über die Maske erhalten, ist niemals so gering, dass Sie dabei eine erschwerte Atmung haben oder gar in Atemnot geraten. Es fühlt sich eher an, als würden Sie etwas weiter oben in den Bergen spazieren gehen, wo die Luft ebenfalls dünner und weniger Sauerstoffreich ist. Während der Therapie sind die Patienten/Patientinnen meist sehr entspannt und kommen teilweise in meditative Zustände.

 

Behandlungsdauer

Ein Training dauert circa 45 Minuten. Eine Sitzung umfasst 4-5 Hypoxie/Hyperoxie- bzw. Hypoxie-Normoxie Zyklen von in der Regel jeweils 3-6 Minuten Länge.

Nach 3-5 Trainingseinheiten können sich erste Verbesserungen der Gesamtbefindlichkeit zeigen. Da es sich um einen körperlichen Anpassungmechanismus handelt, der seine Zeit braucht, bedarf es meist 10 Behandlungen, um eine langfristigen Effekt zu bewirken, in einigen Fällen (abhängig vom Schweregrad des Beschwerdebild) bedarf es jedoch einer längeren Anwendungen.

IHHT Ablaufbeschreibung
Indikationen
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen

  • Diabetes mellitus Typ 2

  • metabolisches Syndrom

  • neurodegenerative Krankheiten

  • Asthma und COPD

  • psychovegetative Erkrankungen

  • stressinduzierte Erkrankungen

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Weitere Informationen 

Unsere Praxis liegt in Herrsching am Ammersee und gehört zum Landkreis Starnberg. Die Praxis Hron befindet sich südwestlich von München und ist ein wichtiges Einzugsgebiet. 

In unserer Praxis bieten wir Ihnen Höhentraining, auch Cellgym oder IHHT-Training genannt an.

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